Sonntag, 24. Februar 2013

Konserve oder konservativ (III)

Nachdem einem bewusst wird, was eine Gleichschaltung bringt, ist einem kaum noch wohl ums Herz. Vielleicht, so dachte ich mir, ist die Geschichte mit dem Wein und Sprudel gar nicht so verkehrt. Im Glas sieht das Gemisch lecker aus, aber erst im Munde explodiert dieses zur Gaumenfreude, wobei dem Wein und dem Wasser jedoch die wichtigsten Eigenschaften bleiben. Und erfrischend ist es sowieso.

Warum sollte dies nicht auch auf andere Bereiche zutreffen? Nur weil die Konservativen bisher nie das getrennte marschieren begriffen haben und sich stattdessen von den politischen Gegnern vorführen lassen?

Aus meinen Gesprächen mit Politikern und politisch Interessierten in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz, wurde mir eines klar - eine gemeinsame Linie innerhalb der Konservativen wird nicht möglich sein. Zu verschieden sind wertkonservative und erzkonservative, zu verschieden die christlichen und die weltlichen Ansätze, zu verschieden die Monarchisten und die Republikaner. Doch ist es nicht so, dass genau diese Unterschiede den Konservativen dazu zwingen nie still zu stehen und weiter, voran, ja, man ist geneigt dazu, zukunftsorientiert zu denken, zu handeln? Wer aber der Zukunft offen steht, sollte sich von alten Zwangsvorstellungen befreien, nicht aber die alten Tugenden und Werte vergessen. Und nicht vergessen, wo wir herkommen - und warum wir das sind, das werden was wir sind und werden. Wie war der schöne Ausspruch? Konservativ heisst die Glut weiterreichen und nicht die Asche.

Doch die Fusionsgedanken sind keine Glut. Viel eher darf man davon ausgehen, dass Kraft und Energie beim Posten vergeben verbraucht wird. Spätere Flügelkämpfe werden ebenso aufkeimen und beides verzehren, wenn die Partei nicht diktatorische Maßnahmen ergreift.

Wer dies nicht glaubt, kann diese Geschehnisse bei der Partei "Die Linke" in aller Regelmäßigkeit erleben. Wohin die Gegenmaßnahme führen kann, hat man bei den Sozialisten ab den 1930er Jahren oder bei den anderen Sozialisten einer sogenannten Einheitspartei ab 1950 gesehen.

Welche Lehren zieht der Konservative daraus? Bisher ...

Gern wird bei diesem Weg angeführt, dass nur eine Fusion Sinn mache um Kräfte zu bündeln, eine starke Basis zu haben und bei ersten Wahlerfolgen vom Staate Geld zu bekommen. So begründete auch die Pro Bewegung mir gegenüber einmal den Wahlantritt. Ich denke, da findet sich der Grund - weniger der konservative oder gar freiheitliche Gedanke prägen das Spiel. Viel mehr das Postengerangel und das staatliche Geld, im Sinne der staatlichen Parteienfinanzierung.

Wer von einer starken Basis träumt, braucht Zeit. Wer von Stammwählern redet, noch mehr Zeit. Doch genau diese fehlt. Denn die Zeit spielt den linken Kräften in die Hände. Sei es durch ihre Medienmanipulation, der immer schlechter werdenden Bildung, ihrer Einwanderungspolitik, ihrer Missachtung von Freiheiten, die der Deutsche sich einst hart erkämpfte.
Die Zeit, von der so mancher träumt, wird demnächst überrannt werden. Entweder gibt es dann Großeuropa oder Revolte oder aber beides zeitgleich: Bürgerkrieg im vereinigtem Europareich.

Doch das Gegenteil sollten wir nutzen: Wenn es stimmt, dass über 30% der Wähler sich vorstellen könnten, konservativ zu wählen, wäre man zweitstärkste Kraft im Parlament. 

Bei diesem Gedanken ertappte ich mich bei einer Frage die ich mir selbst zuflüsterte: "Macht nicht das Parlament das Gesetz?" Weiter formuliert, entscheiden nicht die Regierungsparteien über Gesetz und damit über die Verteilung von Geld, von Sitzen und Stimmen? Wer beeinflusst das Denken der Massen?

Während ich beide Absätze schrieb, kam mir ein weiterführender Gedanke auf: Wenn man 30% der Wähler erreicht, können dann nicht alle konservativen Parteien Vertreter hinschicken und werden nicht, ganz automatisch, die die mit der konservativen Politik zufrieden, überrascht und verwöhnt werden zu Stammwählern. Würde ein Wahlerfolg nicht zu einer breiten Basis führen? Ganz so wie es die "Piratenpartei" in den letzten Wahljahren vormachte?

Natürlich - geht eine Wahl schief, geht die Basis und der Stammwähler wieder. Doch genau deshalb wollen wir doch Politik machen - damit nichts mehr schief läuft. Oder?

Worin also liegt der Zwang sich andere Organisationen Untertan zu machen, nichts anderes bedeutet ja eine Fusion? Auch wenn dies demokratischer als demokratisch zugeht. Wem nützen diese Fusionen, die derzeit angedacht und/oder umgesetzt werden, wie bei der "DKPAdMGrau" oder "PBCAUF" oder der "DP"?
Wem nützt die Abgrenzungspolitik von "Pro Deutschland" oder die der "REP"s?

Genau jenen, denen es von Nutzen war, als sich die NPD mit der DVU verheiratete und jenen denen es Nutzen bringt, wenn sich die Zentrumspartei spaltet.
Genau jenen, die wollen dass eine NPD verboten wird, genau jenen, die meinen uns sagen zu müssen, was wir meinen dürfen.
Genau denen spielen wir zu - denn egal wie viele Kleinstparteien sich untereinander vereinen, sie bleiben was sie sind. Eine Partei mit wenigen Unterstützern, mit wenigen Mitteln. Und vor allem Parteien, die das Volk nicht bündeln, sondern weiter entzweien, bis es dem Volk irgendwie egal ist, wer wann wo antritt oder regiert.

Bei Wahlbeteiligungen von unter 50% würde sich doch eher die Frage stellen, warum wählt jeder zweite nicht mehr? Liegt dies an der schlechten Information oder am Wetter? Und vor allem, wie erreiche ich ihn noch?

Jede Partei, ob groß ob klein, macht sich darauf ihren eigenem Reim - Hier gilt es endlich umzudenken! Auch mit einer großen Basis, wie SPD und CDU sie vorweisen können, sind die Nichtwähler nicht oder kaum zu erreichen, fiel mir bei den letzten Wahlen auf. Hier gilt es endlich umzudenken!

Wenn wir, die Konservativen, die Glut weiterreichen sollen, so brauchen wir frische Luft um aus dieser Glut ein loderndes Feuer zu entfachen. Deshalb darf die Glut nicht verschlossen werden, sie muss an der Luft, also in der Freiheit liegen!

Doch Freiheit bedeutet auch immer Gefahr, dazu morgen mehr!

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